In seinem Buch „Durch das Jahr mit Roald Dahl“ beschreibt Dahl den Januar als einen Monat, der zum einen zwar nicht viel mehr hergibt als Nässe und Kälte, aber zum anderen die Erstaunlichkeit innehat, dass man von einer Sekunde auf die andere plötzlich ins neue Jahr stolpert und gar nicht weiß, wie einem geschieht. Es kommt mir, wie ihm auch, jedes Jahr aufs Neue albern vor, wie viel Bedeutung dem Jahreswechsel zugeschrieben wird, denn eigentlich geht es ja einfach weiter wie die 12 Monat zuvor. Aber trotzdem gefällt es mir, dass das neue Jahr stets einen frischen Wind mit sich zu bringen scheint. Plötzlich scheint sich eine ungeahnte Motivationswolke über einem zusammen zu brauen, die nicht bedrohlich, sondern kuschelig weich ist. Zu diesem Zeitpunkt macht es besonders Freude, Listen zu schreiben. Listen mit Dingen, die man besser machen möchte; die man erledigen muss; die man im vergangenen Jahr vergessen hat; die man kaufen möchte; die man loswerden möchte; die zu lernen sind.
Listen sind ein wunderbarer Zeitvertreib – wenn man sie nicht zu ernst nimmt.
Listen müssen ja nicht immer aus Worten bestehen. Ich mag Collagen. Eine Collage für das neue Jahr zu machen aus Bildern, mit denen ich Beschäftigungen, Gefühle, Werte und Ideen assoziiere, ist mal etwas anderes. Beispielsweise möchte ich im neuen Jahr Häkeln lernen, mein Stricken verbessern und regelmäßig backen. Ich möchte unseren Garten schöner gestalten, neue Materialien ausprobieren, mit unserer Hündin Molly wandern gehen und einen noch routinierteren Arbeitsrhythmus finden.
Und Mut. Mehr Mut wäre schön.
Wie Roald Dahl es bereits beschrieben hat, war der Januar wie jedes Jahr, kalt, frostig und nass. Aber es gab viele trockene Kältetage, die ich besonders liebe. Oft zieht dann am Morgen und Abend der Nebel um die Häuser und der Frost glitzert auf jedem Pflänzchen.
An solchen Tagen fühlt es sich an, als wären wir in einen englischen Roman aus dem 19. Jahrhundert gereist.
Eine Sache, die auf meiner Liste für 2025 stand, war, eine regelmäßige Aktivität für meinen Instagram-Kanal zu finden. Wenn man nicht zu den Illustratoren gehört, die mal eben jeden Tag eine stimmige Komposition aufs Papier bringen, ist es eine Idee, etwas zu finden, womit man trotzdem regelmäßig ein Lebenszeichen von sich geben kann. Mir gefallen Kanäle am besten, die hauptsächlich oder zwischendurch über Bücher, Filme, Kunst und andere kulturelle Schätze erzählen. Da meine Leidenschaft für Bücher, Filme und Kunst so groß ist, dass sich mein Wissensspeicher darüber schon gut gefüllt hat, habe ich mir etwas Nettes überlegt. Jeden Montag stelle ich auf meinem Instagram-Kanal ein Buch, einen Film, ein Kunstwerk oder einen Künstler vor und schreibe ein paar Zeilen darüber in der Hoffnung, dass es jemand entdeckt, der es noch nicht kennt, aber kennenlernen möchte.
Es ist wunderbar, zu alle diesen Themen zu recherchieren, da ich dadurch Dinge erfahre, die ich vorher noch nicht wusste. Und wer will nicht so viel wie möglich über Cary Grant oder den kleinen dicken Ritter erfahren?
Es kommt nicht mehr so oft vor, dass es neue Artikel in meinem Online Shop gibt, da die Druckkosten einem gerne um die Ohren fliegen. Aber ich hatte jetzt so viele neue Motive angehäuft, die sich als Sticker eignen, dass ich mich nicht mehr gedulden konnte.
Etwas anderes Schönes ist, dass ich auf Modelliermasse aus Ton gestoßen bin, die ich zwar zu Hause nicht brennen, aber wenigstens im Backofen backen kann und die deutlich umgänglicher ist als Plastilin.
Ich wünsche allen Lesenden einen wunderbaren Februaranfang. Unternehmt und kreiert trotz des Weltschmerzes schöne Dinge, die euch glücklich machen.
„Ein einziger kleiner Lichtfleck hellt das Braungrau meines Januargartens auf. Die ersten Schneeglöckchen.“ (Roald Dahl)
Findet eure Schneeglöckchen!