Trauriger Klamauk

Der Zirkus ist eine der frühesten Formen der Unterhaltungsbranche. Wir verbinden ihn mit bunten Farben, lustigen Clowns und spannenden Tieren. Doch der Zirkus war auch bekannt für seine Vorführung von Andersartigkeiten. Die damaligen Freak Shows machten Menschen zu Attraktionen, die körperlich oder auch geistig nicht der Norm entsprachen. 

Die heutige Hauptmedienbranche, das Fernsehen, nimmt den Faden der damaligen Freak Shows wieder auf und zeigt uns ein weitschweifendes Programm aus nackter Haut, gedemütigten Bühnenauftritten und Menschen mit sozialen Benachteiligungen, die uns zum Lachen bringen sollen. 

Meine Projektarbeit untersucht Sein und Schein der privaten Fernsehshows. Sie erinnert an die damalige Unterhaltungsbranche, die bereits andersartige Menschen als Attraktion einsetzte und zitiert in Form von illustrativen Szenerien die heutigen Shows der Privatsender. Doch anstatt die herkömmlichen bunten Zirkusbildwelten zu sehen, tauchen die Szenerien in die Atmosphäre von traurigen Clowns, die dem Schein der Unterhaltunsbranche in ihrem Sein nicht gerecht sein können. 

Das Sein tritt vor den Schein.

 

Inspiriert ist diese Arbeit von Kafkas Werk „Auf der Galerie“ (1917)

Date

1. September 2019